Azubis finden – so gelingt es Ihnen

Leistungsstarke Unternehmen bilden ihre qualifizierten Fachkräfte und Leistungsträger von morgen selbst aus.

Das ist vorbildlich und wichtig. Aufgrund ausfallender Präsenzveranstaltungen zum Kennenlernen, wie regionale Ausbildungsmessen, müssen die passenden Azubis jetzt größtenteils online gefunden werden.

Doch wie ist es um die aktuelle Ausbildungssituation und die Azubifindung bestellt?

Azubis finden – der Status Quo

In diesem Zusammenhang haben wir einer Auswahl an kleinen und mittleren Unternehmen, die bisher jährlich mindestens 1 Person ausgebildet haben, zwei Fragen gestellt:

Wollen Sie in diesem Jahr ausbilden?

Zwei Drittel der befragten Unternehmen wollen auch in diesem Jahr wieder ausbilden, jedoch mit weniger Auszubildenden. Der Rückgang ist dabei weniger dem mangelnden Bedarf an qualifizierten Fachkräften geschuldet, sondern eher der Unklarheit über die aktuelle Ausbildungssituation an den Berufsschulen.

Wie machen Sie auf Ihren Ausbildungsplatz aufmerksam?

Interessant war für uns auch die Beantwortung der zweiten Frage, nach der Art der Gewinnung von Auszubildenden, bei der auch Mehrfachnennungen möglich waren.

Das Ergebnis: knapp 25% der Firmen nahmen bisher jährlich an Ausbildungsmessen, Unternehmenspräsentation an Schulen etc. teil, fast die Hälfte informiert über eine Anzeige in der Tageszeitung oder einer an den Schulen verteilten Ausbildungsbroschüre die potentiellen Auszubildenden und 60% setzen auf die Ausbildungsplatzempfehlung über die Belegschaft und den Bekanntenkreis.   

Die Wenigsten –nur 15% der Befragten- nutzten das Medium in dem die jungen Leute fast den ganzen Tag verbringen und medial zu Hause sind: die sozialen Medien und davon keiner TikTok.

Social Recruiting & Generation Z

„Die Gewinnung von geeigneten Auszubildenden erfolgt oftmals noch nach dem Motto: Das haben wir schon immer so gemacht. Im Zeitalter von Instagram & Co. bedarf es hier einer Neuausrichtung des Azubimarketings.“

Bernhard Niemann – Geschäftsführer von KENNT IHR EINEN

Die Folgen der Social-Media-Abstinenz von Unternehmen ist fatal. Nimmt die Generation Z als avisierte Zielgruppe aktuelle Ausbildungsplatzangebote von Unternehmen medial nicht wahr, kann zwangsläufig keine Bewerbung erfolgen.

Und wir bewegen uns immer noch um den Aspekt „Erzeugung von Aufmerksamkeit“ auf den zu besetzenden Ausbildungsplatz.

Richtig dramatisch wird es beim „Kennenlernen und Vertrauen schaffen“. Wir haben bei unseren Recherchen festgestellt, dass praktisch kaum ein Unternehmen durchgängig azubizentriert agiert. Die Interessen der potentiellen Auszubildenden werden weder aufgegriffen noch verständlich in Bild, Text und Video abgebildet.

Es bleibt anzumerken, dass es bei der Azubizentrierung nicht darum geht den Ausbildungsberuf bis in das letzte Detail zu erklären, das kann im Berufenet der Agentur für Arbeit nachgelesen werden.

Die richtigen Informationen anbieten

Vielmehr geht es um für Auszubildende relevante Fragen wie:

Wo befindet sich die Berufsschule?, Wie oft findet diese statt?, Wie komme ich da hin?, Kann ich dort übernachten?, Was kostet das?

Oder:

Warum sollte ich mich bei dieser oder jener Firma auf einen Ausbildungsplatz bewerben? Wie hoch ist meine Ausbildungsvergütung? Wo findet die betriebliche Ausbildung statt? Wie komme ich zur Arbeit? Welche Perspektiven habe ich nach der Ausbildung?

Oder auch:

Bekomme ich die Kosten für Schulbücher und Anfahrten vom Unternehmen erstattet?

Und letztendlich:

Setzt mein Ausbildungsunternehmen auf Nachhaltigkeit?, Ist meine Tätigkeit Sinn stiftend?, Welche gesellschaftliche Verantwortung übernimmt mein Ausbildungsbetrieb?, Ist mein Job auch in Zukunft sicher?, Werde ich von den Kollegen und den Führungskräften wertgeschätzt?

Kurze Informationen auf der Firmenwebseite zur Unternehmensgeschichte oder dem Leistungsspektrum reichen einem potenziellen Auszubildenden in der Jetztzeit, jedoch bei Weitem nicht aus.

Azubis finden – das können Sie konkret tun

  1. Aufmerksamkeit erzeugen.  Geeignete Kandidaten finden kostet Geld. Daher sollten die Ausbildungsplätze gezielt in den Sozialen Medien, wie Instagram, Youtube und TikTok beworben werden. Wichtig ist hierbei eine passende und zielgruppenkonforme Ansprache.
  2. Erwägung erleichtern. Geben Sie dem Azubi Informationen zum Ausbildungsplatz, die er wünscht und für eine positive Entscheidung benötigt. Zum Musterbeispiel.
  3. Kennenlernen und Vertrauen schaffen. Am besten über eine spezielle Karrierewebsite, auf der Azubis und qualifizierte Fachkräfte in Ruhe umschauen, zu Ihrem Unternehmen informieren und Kontakt zu Ihnen aufnehmen können. Zum Musterbeispiel.
  4. Bewerbung motivieren. Für den potentiellen Azubi muß die Bewerbung so einfach wie nur möglich sein. Bewährte Systeme zur automatischen Kontaktaufnahme sind bspw. LiveChat,  Chatbot oder auch WhatsApp.
  5. Einstellung. Die Kontaktaufnahme zur einem Interessenten sollte innerhalb von 48 Stunden erfolgen. In einem Telefoninterview von ca. 15 min. wird dann die Passung des Kandidaten überprüft. Im Anschluß werden die für eine Einstellung benötigten Unterlagen angefordert und nach deren Sichtung Einstellungsgespräch vereinbart.